Für die aktuelle Ausgabe vom Kölner Straßenmagazin DRAUSSENSEITER habe ich mich mit der Fotografin Marie Breer in der Kölner Einrichtung vom SKM in der Vorgebirgsstraße umgeschaut, in der jetzt 90 Betten für wohnungslose EU-Bürger*innen ohne Sozialleistungsansprüche zur Verfügung stehen. Humanitäre Hilfen nennt man den Bereich, weil sich die „Zielgruppe“ – meist aus Osteuropa stammend – sowohl in ihren Heimatländern als auch hier in einer ernsthaften Notlage befinden und dennoch hier komplett aus der Statistik fällt. Das Interview mit dem Leiter der Einrichtung Dietmar Beauvisage könnt ihr in dem Heft nachlesen, das ab sofort auf der Straße und in ausgewählten Buchhandlungen erhältlich ist.
Laut der aktuellen Choices – liegt ab sofort in Köln gratis aus – diagnostiziert das Buch DIE LETZTEN HIER. KÖLN IM SOZIALEN LOCKDOWN in gewisser Weise auch „das Versagen christlicher Werte.“ Das Buch sei prall gefüllt mit Lebensgeschichten, die daran erinnern, wie schnell die vermeintlichen Sicherheiten „Job“ und Wohnung“ wegbrechen können. Dennoch: „Das Anliegen von Herausgeberin Christina Bacher ist es, neben den Tragödien aus Momente der Zuversicht zu transportieren. Für ein Happy-End reicht dies in den meisten Fällen nicht, doch die Hoffnung pulsiert als leises Pochen durch das Werk. Eindringliche Fotografien, Interviews mit ehrenemtlichen Helfern und zahlreiche Kontaktadressen ergänzen die Publikation.“ Danke, Thomas Dahl, fürs genaue Lesen und diese besondere Rezension.
Gestern durfte ich zu dem wunderbaren Krätzchen-Konzert von Christoph und Michael unter dem schön geschmückten Mauenheimer Weihnachtsbaum ein paar Texte beisteuern. Was für eine schöne Atmosphäre auf so einem Platz entstehen, einfach nur, weil ein beleuchteter Baum zum Dorfmittelpunkt wird.
FREUND AUF ZEIT
Seit einiger Zeit steht auf dem Nibelungenplatz in Mauenheim ein schön geschmückter Weihnachtsbaum, der vielen Menschen eine Freude macht. Ein bisschen ist es so, als wohne er auf Zeit hier mit all den anderen Bäumen, den Menschen und Tieren zusammen in Kölns kleinstem Stadtteil.
Was er wohl für Geschichten erzählen würde, wenn er sprechen könnte? Er weiß nämlich genau, wann wer morgens zum Bus geht, um zur Arbeit zu fahren. Er kennt die, die sich nachts auf der Bank treffen und Händchen halten. Er sieht, wer welche Flasche in den Altglas-Container wirft und wann Jemand zum Postkasten geht.
Selbstverständlich sieht er auch, wer allabendlich (außer dienstags!) in den Siegfriedhof geht und wie der später wieder nach Hause wankt. Schlangenlinien läuft – gut, dass die Wege hier kurz sind.
Bald ist Weihnachten, dann ist sein Gastspiel vorbei.
Vermissen wird er die Kinder, die ihm immer häufiger schöne Dinge bringen und ehrfürchtig an seine Äste hängen. Ihm! Geschenke! Einem Baum! Das ist ihm wirklich noch nie passiert.
Was für ein liebenswertes Veedel, denkt er dann, wenn es Nacht wird in Mauenheim. Und erst, wenn der Letzte im Bett ist, rückt er seine Nadeln zurecht und atmet kurz auf. Und dann steht schon der Erste auf und knipst sein Licht an.
Am Nibelungenplatz. Mitten im Veedel. Mitten in Köln.
In Kooperation mit dem Bildungsbüro der Stadt Kaiserslautern, dem Friedrich-Bödecker-Kreis Rheinland-Pfalz und dem Verein ZukunftsRegion Westpfalz e.V. (ZRW) darf ich diese Woche mit Viertklässlern der Kottenschule in Kaiserslautern im Rahmen des WörterWelten-Projekts am Thema Kurzkrimi arbeiten. Gemeinsam gehen wir der Frage „Wer wars?“ nach und erfinden – selbst selbstverständlich immer maskiert – einen Ratekrimi nach dem anderen. Heute ging es speziell um das Thema Zivilcourage – spannend! Ich freue mich sehr über die Einladung! Kultur macht stark!
Heute berichtet der Kölner Stadtanzeiger über die Spende, die Andreas Rettig (Geschäftsführer beim FC Viktoria Köln) und seine Kollegin Lisa Schiepan nun dem Verein OASE – Benedikt Labre e.V. in Form eines symbolischen Schecks übergeben haben. Die Summe von 12.500 Euro soll schnell und unbürokratisch im Sinne eines Notfallfonds obdachlosen Menschen zugute kommen, die diese Hilfe gerade in diesen Zeiten dringend benötigen. Das Geld stammt aus dem Erlös des PSD-Cups, bei dem die drei größten Fussballclubs – 1. FC Köln, Viktoria Köln und Fortuna Köln – gegeneinander angetreten sind, um die gute Sache zu unterstützen. Insgesamt sind bei dem Spiel im Sportpark Höhenberg im Oktober 50.000 Euro zusammen gekommen. (Fotos: Viktoria Köln)
In etwas kleinerer Runde als sonst konnten wir gestern doch noch den Krimtag 2021 begehen – mit tollen SYNDIKATS-Kolleg*innen und an einem sehr würdevollen Ort: Dem Beerdigungsinstitut Ahlbach. Danke für die Gastfreundschaft. Für „Frauen gegen Frauen e.V.“ sind 300 Euro eingespielt worden – dort hofft man, ein drittes Frauenhaus für Köln bauen zu können. Das ist dringend notwendig in Zeiten, in denen häusliche Gewalt immens ansteigt.
Gestern habe ich Hilde Regeniter fürs DOMRADIO Rede und Antwort gestanden – mit dem Fokus auf (katholischer) Obdachlosenseelsorge. Im Vordergrund stand außerdem das Buch „DIE LETZTEN HIER. Köln im sozialen Lockdown“, das man über den Buchhandel und über die Straßenzeitungsverkäufer bekommen kann.
Wer das Gespräch mal nachhören will, kann das hier tun:
Über die Situation von Obdachlosen in Pandemiezeiten habe ich Uli Kreikebaum für den Kölner Stadtanzeiger Rede und Antwort gestanden. Das Interview, in dem es auch ausführlich um das Buch „DIE LETZTEN HIER. Köln im sozialen Lockdown“ geht, ist heute nun auf einer ganzen Seite im KSTA erschienen. Daneben wird die Solidaritäts-Aktion für Obdachlose angekündigt, die u.a. die AG Arsch huh zwischen heute und Montag am Breslauer Platz durchführt. Deren Forderung nach einem städtischen Sofortbauprogramm für hundert Wohnungen für eben diese Zielgruppe finde ich gut! Wer Zeit hat, geht dort vorbei und zeigt gerne Gesicht.
Kleine, feine Sneak-Preview zu unserem Buch „DIE LETZTEN HIER. Köln im sozialen Lockdown“ in der Obdachlosenkirche Gubbio. Mit dabei Unterstützer Martin Stankowski und mit Karin Volberg, Marc Kersten, Lothar Schmieding und dem Fotograf Georg Valerius immerhin ein Teil des illustren Autor*innenstamms. Schön zu sehen, dass es uns mit dem Buch offenbar gelingt, nicht nur wichtige Diskussionen in Gang zu bringen, sondern auch Tränen der Rührung zum Laufen zu bringen. Das war ein sehr besonderer Auftakt! Danke auch an Schwester Christina für die Gastfreundschaft!
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