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Eröffnung des Kunstfest Weimar

Bereits 1999 hat der Künstler Günther Uecker in der ehemaligen Häftlingskantine des KZ Buchenwald ein Steinmal errichtet, das sich gegen einen einseitigen, vergesslichen Blick der Stadt auf ihre Geschichte wenden sollte. Gestern nun hat der 93jährige als Auftakt des Kunstfests die Installation auf dem Theaterplatz wiederholt. Die eher stille, anteilnehmende Geste hat vielleicht zunächst all diejenigen irritiert, die etwas Lautes oder Furioses erwartet haben. Dem Vorlesen der Namen der im KZ – nicht selten durch schwere Arbeit im Steinbruch – gestorbenen Opfer werden heute die Namen von Überlebenden ergänzt – mit Kreide auf Asphalt, die man naturgemäß immer wieder auffrischen muss: Genau wie die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und die Gräueltaten, die sich vor noch nicht all zu langer Zeit direkt vor den Toren der Stadt zugetragen haben, eben auch.